Als Folge der Volksabstimmung beschloss der Nationalrat noch im Dezember 1978 mit dem „Atomsperrgesetz“ das Verbot von Atomkraftwerken in Österreich. Im März 1985 – noch vor der Katastrophe in Tschernobyl, die die Atomkraft in Österreich endgültig diskreditierte, aber erst sieben Jahre nach dem „Abstimmungs-Nein“ – beschlossen die Gesellschafter die „stille Liquidierung“ der Gesellschaft.


Die Verwertungsgesellschaft begann mit dem Verkauf der Brennstäbe und anderer Teile der Anlage. Die bereits eingeschulten und ausgebildeten Mitarbeiter des Atomkraftwerks wechselten in die Elektrizitätswirtschaft oder fanden in der deutschen Kernindustrie Beschäftigung. Zwentendorf kostete inklusive der Erhaltungskosten bis zur „stillen Liquidierung“ insgesamt 14 Milliarden Schilling (umgerechnet 1,02 Mrd. Euro).

Der Konflikt rund um das AKW ging quer durch Familien und Freundeskreise. Kreisky – einer der populärsten politischen Figuren seiner Zeit – hatte in Zwentendorf hoch gepokert und knapp verloren. Er verknüpfte ein „Ja“ mit seinem Verbleib in der Politik. Das „Nein“ zu Zwentendorf bedeutete eine Zäsur für die österreichische Energiepolitik und ein erstes lautes Lebenszeichen der entstehenden Umweltbewegung. Kreisky blieb, aber das AKW Zwentendorf war Geschichte.


Highlights

1972: Spatenstich für das AKW am 4. April.

1975: Gründung der „Initiative österreichischer Atomkraftwerksgegner“.

1976: Hungerstreik von Müttern aus Vorarlberg vor dem Kanzleramt.

1978: Große Protestwelle führt zu einer Volksabstimmung.
Beschluss zum Verbot von Atomkraft in Österreich.

1985: Gesellschafter der GKT beschließen „stille Liquidierung“.

1999: Zum weltweit ersten Mal tanzen Menschen auf einem
AKW Gebäude – Zwentendorf ist Austragungsort des Nuke Festivals.

2005: EVN kauft das Atomkraftwerk Zwentendorf
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